Pinigis und Stabačinskas – ID: D&G

Mittwoch, 10. Dezember 2014
Donnerstag, 11. Dezember 2014
jeweils 19.00 Uhr
DOCK 11

biciu saskrydis 5 -Audrius KacelaviciusID: D&G

Marius Pinigis, Mantas Stabačinskas

Das unglückliche Ende des Fluges zweier Männer von New York (USA) nach Kaunas (Litauen) im Jahr 1933 wurde noch im selben Jahr zur Legende für die litauische Bevölkerung. Die Piloten Simonas Darius und Stasys Girėnas starben auf ihrem Weg nach Hause in einem Wald bei Soldin, das damals zu Deutschland gehörte. Die Geschichte wird oft mit Worten wie „Nationalgeist“, „Heldentum“ oder „Heldentat“ erzählt, wobei selbst das manchmal nicht genug ist.

Das Stück entstand aus dem Wunsch, eine Verbindung zwischen den Nationalhelden des frühen 20. Jahrhunderts und dem Individuum des frühen 21. Jahrhunderts zu finden. Die Künstler hinterfragen Identität und denken geschichtliche Ereignisse um, die großen Einfluss auf mehrere litauische Generationen hatten. Wer waren Darius und Girėnas? Wer könnten sie sein? Die Fakten rund um den damaligen Flug über den Atlantik zusammengeführt und zeitgenössisch erzählt: Die Bewegungen der Körper von heute werden angetrieben durch die Narben von gestern.

Choreographie und Performance: Marius Pinigis, Mantas Stabačinskas
Bühnenregie: Vilma Pitrinaitė
Dramaturgie: Monika Jašinskaitė
Musik: David Kovacsovics, Tina Turner
Licht: Povilas Laurinaitis
Länge: 30 Min.
Premiere: 2014

Marius Pinigis, wohl am besten bekannt als Tänzer des Aura Tanztheaters, zieht mittlerweile auch als Nachwuchschoreograph,  freischaffender Tänzer und Tanzlehrer Aufmerksamkeit auf sich. Seine Theaterlaufbahn begann an der Juozas Miltinis Theaterschule. Als Mitglied der Aura Tanztheater Studios und des Academic Movement Theater/Akademisches Bewegungstheater der Vytautas Magnus Universität startete er seine professionelle Karriere und brachte sich auch in der Kreativarbeit ein. Um seine Tanz- und Vorführungsfähigkeiten auszubauen, nahm Pinigis an verschiedensten Tanz-, Theater- und Kampfkunstworkshops und -kursen teil.

In seiner fast siebenjährigen Tanzkarriere hat Marius Pinigis ca. 20 Rollen gestaltet und mit vielen verschiedenen, hauptsächlich europäischen Choreographen zusammengearbeitet. Neben seinen Engagements als freischaffender Tänzer, Lehrer und Choreograph tritt er nach wie am Aura Tanztheater auf.

Seine jüngsten Tanzaufführungen, in denen Pinigis unverkennbare Rollen schuf, wurden u.a. von so bekannten Künstlern wie Jivko Jeliazkov (Average Speed of Answer/Durchschnittliche Antwortgeschwindigkeit), Johannes Wieland (Box Melancholique), Amos Ben Tal (Kill the Victor/Töte den Sieger), Ferenc Feher (1863) und Deborah Light (The Curio Cabinet) choreographiert.

Mantas Stabačinskas ist einer der bekanntesten litauischen Tänzer, Lehrer und Choreographen. Im Laufe seiner fast 16-jährigen professionellen Laufbahn hat Stabačinskas über 30 Rollen erschaffen und mit Choreographen aus der ganzen Welt zusammengearbeitet. Er tanzte elf Jahre am Aura Tanz Theater (Litauen), nahm an zahlreichen verschiedenen Tanztrainings teil und verbesserte seine professionellen Fähigkeiten fortwährend. 2013 machte Stabačinskas seinen Bachelorabschluss in Tanzpädagogik an der Litauischen Universität für Pädagogik und absolvierte einen Kurs an der Kris Cangelosi Dance Company (USA). Nach seinem Abschluss nahm Stabačinskas zusammen mit seinen langjährigen BühnenpartnerInnen Agnė Ramanauskaitė und Paulius Tamolė an dem Open Stage Programm von Arts Printing House (Litauen) für junge Künstler teil, und präsentierte Zeitgenössisch?, eine ironische zeitgenössische Tanzaufführung, für die er 2013 zusammen mit Ramanauskaitė und Tamolė das „Goldene Bühnenkreuz“, den renommierten litauischen Theaterpreis, bekam.

Im selben Jahr kreierte Stabačinskas unvergessliche Rollen in den zeitgenössischen Tanzstücken Box Melancholique, 1863 und W(o)men. Für diese Rollen wurde er mit dem „Goldenen Bühnenkreuz“ als bester Tänzer im Jahr 2013 und mit dem Fortuna-Preis in der Kategorie Bester Tanz ausgezeichnet.

Mit dem Stück ID: D&G debütierten Pinigis und Stabačinskas als freischaffende Choreographen.